Yoga ist etwas was sich nicht erklären lässt, es lässt sich erspüren, erfahren, erleben.

HATHA YOGA


Was ist Yoga?

 

Yoga ist eine uralte Menschheitslehre, einer der sechs hauptsächlichen philosophischen Lehren (Darshana) Indiens. Eine lebendige Wissenschaft und Praxis, welches sich mit der Natur und ihren Zusammenhängen von Geist, Psyche, Seele, Körper und der Umwelt mit ihren sozialen Prozessen auseinandersetzt, die heute genauso wirkungsvoll ist wie vor vielen Jahrhunderten.


Das Wort YOGA kommt aus Indien, aus dem Sanskrit. Sanskrit ist die ursprüngliche Sprache der Literatur und Philosophie Indiens.
Yoga ist abgeleitet von der Wortwurzel YUI – dieses weist auf einen sehr alten indogermanischen Stamm hin und bedeutet: Anschirren (der Zugtiere) - Einspannen (unter das Joch). Es verbinden und vereinigen sich zwei Dinge.


Hatha Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg, das den Menschen auf allen Ebenen erreichen soll.


T.K.V. Desikachar, ein indischer Yogalehrer unserer Zeit (Sohn von Sri T. Krishnamacharya), fügt eine weitere Definition hinzu: Yoga ist eine Hilfe um sich weiter zu entwickeln: " Einen Punkt erreichen, der für uns zuvor unerreichbar war. Etwas, was im Moment noch unmöglich ist, wird durch Yoga möglich." "Durch Yoga geht man nur auf sich selber zu, nirgendwo anders kann es gehen. Wohin kommt man durch Yoga? Man hat sich von sich selbst entfernt und Yoga bringt einen zurück zu sich selbst. Das ist alles."

 

Hatha Yoga

 

Was wir heute im allgemeinem unter Yoga verstehen ist Hatha-Yoga. Hatha bedeutet Sonne (ha) und Mond (tha), die symbolisch für die Polaritäten von männlich und weiblich, links und rechts, Tag und Nacht, stehen. Im Hatha Yoga sollen diese Polaritäten harmonisiert werden, damit der Geist still und klar werden kann. Hatha Yoga ist der Weg, der den Körper mit einbezieht. Der Hatha Yoga ist der erste Yoga-Übungsweg, der sich für den Körper interessiert.


Hatha Yoga ist eine Philosophie der Lebensfreude, die dann entstehen kann, wenn wir uns als Ganzes erleben, nicht getrennt in Körper, Seele und Geist, wenn wir uns gleichzeitig mit der Natur und der Welt verbunden fühlen.
Diese Philosophie lehrt uns die Achtung vor dem Leben und fordert uns auf, alle Lebewesen achtsam und liebevoll zu behandeln.

 

- Yoga ist jeden Augenblick ganz bewusst zu erleben –

 

Für wen ist Yoga geeignet?

 

Yoga ist für Jeden geeignet ob Alt oder Jung. Man muss dafür nicht sportlich oder gelenkig sein. "Jeder Mensch kann Yoga üben, solange er atmen kann" ist ein berühmter Satz von Sri T. Krishnamacharya.
Sich darin zu üben, achtsam und liebevoll mit dem eigenen Körper umzugehen, in den Körper sich einfühlen, was jetzt im Augenblick des Übens machbar und angenehm ist. Es ist auch nicht wesentlich eine Asana möglichst perfekt einnehmen zu können, denn jeder Körper ist anders, jeder Körper ist einzigartig. Die Yogahaltungen passen sich jedem Einzelnen an und nicht umgekehrt.
Auf dem Weg wird jeder Schritt mit Achtsamkeit und Freude ausgeführt.
Immer mehr Menschen erleben in unserer Zeit die wohltuenden Wirkungen des Yoga. Die Yoga-Praxis mit ihren vielfältigen Körper-, Atem -, Konzentrations- und Meditationsübungen.
Kein anderes System verbindet diese grundlegenden Techniken in so einer genialen Weise und bietet damit auf allen Ebenen und für alle Bereiche des Lebens Entwicklungsmöglichkeiten und Strategien zur Problemlösung:

 

Wie wirkt Yoga?

 

  • auf der physischen Ebene:
    • Entwicklung von Kraft und Ausdauer
    • Verbesserung der Flexibilität in der Wirbelsäule und den Gelenken
    • Abbau von Verspannungen in der Muskulatur
    • Verstärkte Durchblutung – Anregung von Stoffwechsel
    • Anregung der Herz- und Kreislauftätigkeit
    • Abbau von Toxinen im gesamten Organismus
    • Gewichtabnahme bei Übergewicht
    • Stärkung des Immunsystem


  • auf der psychischen Ebene:
    • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
    • Steigerung der Willenskraft durch verstärkte Präsenz im Körper
    • Stressreduktion durch Bewusstseinsausrichtung
    • Verbesserung des emotionalen Gleichgewichts
    • Entwicklung eines verstärkten Selbstvertrauens
    • Entwicklung von Liebe und Mitgefühl
    • Entwicklung von mehr Lebensfreude und Lebensenergie

 

Noch eine weitere wichtige Wirkung der Sensibilisierung durch die Körperarbeit ist zu nennen, und zwar, dass man lernt, was einem guttut und was einem schadet. Schließlich bringt potentiell jedes Asana die Möglichkeit, etwas über sich selbst zu erfahren. Asana geben einem besonders tiefe Einblicke in die Art und Weise, wie man mit schwierigen Situationen in seinem Leben umgeht, etwa der Tatsache, dass man sich etwas nicht zutraut, setzt man seinen Willen ein? Wirft man gleich die Flinte ins Korn, sucht man nach Schutz, fehlt mir das Vertrauen? Jedes Asana ist eine Herausforderung, mit sich in einen Dialog zu treten. Man lernt seine Grenzen kennen. Man lernt sich mit den scharfen Giften seiner negativen Gedanken auseinanderzusetzen, sie zu neutralisieren und durch positive zu ersetzen.

 

"Asana machen stark, befreien von Krankheiten und machen die Gllieder geschmeidig"


- Hatha Yoga Pradipika –

 

Die Arbeit mit dem Atem

 

Eine gesunde, entspannte und ausreichend tiefe Atmung spielt eine wesentliche Rolle für unsere Gesundheit und unser physisches und psychisches Wohlbefinden. Jedes Tun beeinflusst den Atem. Sie werden lernen die ganze Lunge zu gebrauchen um an Atemvolumen zu gewinnen. Die unterschiedlichen Atemräume erfahrbar zu machen, die Lunge intensiv zu belüften. Die natürliche Vollatmung zu fördern und einen ruhigen Atemrhythmus zu etablieren. So ganz bewusst mit jedem Atemzug mehr Energie und Lebensfreude zu tanken. Richtig zu atmen ist die wunderbare Medizin. Hier arbeitet nämlich unser innerer Doktor. Tiefe Atmung regt die Selbstheilungskräfte an, lindert Schmerzen, vertreibt Depressionen und sie nehmen sechs- bis zehnmal mehr Luft auf als bei einer normalen Atmung. Dadurch werden Körper und Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt und erlangt mehr Ruhe, Widerstandskraft und Vitalität. Die Atmung sorgt aber auch für die Reinigung des Körpers von Giftstoffen, die aus den Körperzellen über den Blutkreislauf und das Lymphsystem ausgeschieden werden. Da die Atmung eine antreibende Kraft für das Kreislauf- und Lymphsystem ist und damit einen großen Einfluß auf die Stoffwechselfunktion im Körper hat, ist die Qualität der Atmung entscheidend für unser körperliche und geistige Gesundheit und unsere Leistungsfähigkeit. Und wenn Sie tief atmen, heben Sie binnen Sekunden Ihren Energiezustand an.

Mit verschiedenen Atemtechniken können wir den Atemrhythmus verlangsamen und damit das sogenannte vegetative Nervensystem und unser Gehirn, den Geist, der die Beschleunigung verursacht hat, wieder beruhigen.

Durch die Atemtechnik des Yoga, werden das Zwerchfell (Atemmotor) und die Atemhilfsmuskulatur so trainiert, dass die Lungenkapazität nachweislich größer und die Leistungsfähigkeit verbessert werden.

 





Der Gedanke ist alles.
Der Gedanke ist der Anfang von allem.
Gedanken lassen sich lenken.
Deswegen ist das Wichtigste:
Die Arbeit an den eigenen Gedanken.


- Tolstoi –